So oft denke ich mir: „Ich müsste…“, „Ich sollte…“. Und in dieser grausamen Realität habe ich einfach keine Lust. Ich schaffe es einfach nicht, meinen Arsch zu bewegen. Ich versuche dann mit fiesen Tricks mich zu motivieren. Oft habe ich grandiose Ideen und alle nötigen Mittel diese umzusetzen, aber mir fehlt es an dem gewissen Etwas. Es ist wirklich schwierig aus dem Teufelskreis heraus zu kommen. Auf der einen Seite denke ich mir, dass ich bald etwas mehr Zeit&Lust haben werde. Gaaaaanz sicher. Nur kein Druck machen. Auf der anderen Seite bin ich realistisch und denke mir, dass wenn ich jetzt nicht loslege, ich es auch dann nicht tun werde, wenn genug Zeit und Lust vorhanden ist.
Der Einstieg nach einer langen Pause ist schwierig. Es ist in etwa so als würde man einen alten Grundschulfreund treffen. Wenn man dann in wenigen Sekunden oder Minuten Sein Leben herunter brechen muss, dann fällt einem nicht wirklich etwas grandioses ein, was in den letzten Jahren gut oder schlecht gelaufen ist. Also sagt man so Sprüche wie „alles gut“ oder „nichts neues“. Das ist nicht wahr. Aber wo fängt man an? Vielleicht muss ich erst einmal das Eis wieder brechen. In der Zwischenzeit ist einiges passiert. Immerhin ist ein neuer Mensch in mein Leben getreten. Oder aus mir raus gekommen. Das trifft es eher.
Ich denke, da darf man etwas faul sein. Kuscheln. Die Zeit miteinander genießen. Aber man muss auch irgendwann wieder anfangen das Leben zu ergreifen. Also Freunde zu treffen und den eigenen Bedürfnissen nachzugehen. Seit Anfang 2015 ist es still um mich geworden. Ist es. Die Landschaft im Internet wächst und gedeiht kontinuierlich. Manchmal frage ich mich, ob es überhaupt noch jemanden interessiert, was ich zu sagen habe. Immerhin gibt es genug andere die laut schreien. Was als kreatives Tagebuch für mich selbst angefangen hat, fand eine kleine Reichweite. Durch Schuld eigene hat sich das Ganze wieder sehr zurück entwickelt.
Zu allem kommen noch dazu, dass ich mich gerade so verdammt unwohl fühle. Diese paar Kilo mehr nach der Geburt. Die paar Jahre mehr auf dem Buckel. Ich bin nicht mehr jung und nicht mehr ganz frei. Immerhin muss ich jetzt eine Familie versorgen. Das Leben ist nicht mehr ganz unbeschwert. Ich habe Verantwortung. In den letzten anderthalb Jahren hat mich die eine oder andere Sorge fast zerfressen. Das reicht von Fehlgeburt bis Jobverlust zum geisteskranken Stalker und dann doch eine erfolgreiche etwas anstrengende Schwangerschaft. Ja es war nicht leicht. Und irgendwie habe ich mich noch nicht erholt. Das ist kein Grund euch aus meinem Leben auszuschließen. Aber irgendwie hat es mich etwas verschlossen. Oder verändert? Prioritäten haben sich jedenfalls verschoben.
Toll. Das klingt alles wie eine super erbärmliche Entschuldigung an euch. Aber ich weiß einfach nicht wo ich wieder einsteigen soll. Vielleicht hilft das ein wenig. Wir werden sehen 🙂
Amy
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