Große Lücken, wo einst viele Brücken waren. Gemeinsamkeiten – eine Verbindung eben. Wo Worte auf einer Ebene standen. Und nicht in einem Vakuum. Einst kannte man sich, hat sich interessiert. Jetzt ist das eben nicht mehr so. Aber was macht man, wenn man sich zufällig trifft. Höflichkeit vortäuschen, Interesse heucheln? Ignorieren?
Es ist leer. Fast unangenehm. Ein Moment wie ein Kaugummi. Die Konsistenz einer platzenden Seifenblase. Die Nichtigkeit in reinster Form. Nein, es handelt sich nicht einmal um einen Ex-Freund. Aber dennoch ist es merkwürdig auf Menschen zu stoßen, mit denen man mal enger befreundet war. Es war einmal… vor langer langer Zeit. Und das ist auch gut so.
In den wenigen Sekunden, die man gegenseitig an sich verschwendet, versucht man das beste aus den letzten Jahren in wenige Worten zu fassen. So bedeutungslos – das es die Mühe nicht einmal wert ist. Es verpufft sobald die Person außer Reichweite ist (Ja, okay… es reicht scheinbar um einen Blog darüber zu schreiben – aber nur weil der Moment so ulkig war, dass ich mir sofort vorgemerkt habe, darüber etwas zu schreiben). Versucht man zu zeigen, wie weit man sich entwickelt hat? Es wird schon einen Grund haben, wieso man nicht mehr in Kontakt steht.
Das ganze hat nahezu etwas von einem Geschlechtsakt, diesen bedeutungslosen, schnellen: Quickie. Danach schiebt man das ganze ins Unterbewußtsein und legt einen fetten Backstein drüber. Oder man schreiben einen Blog 😉
Natürlich gibt es auch das Gegenteil. Leute die fern vom Ursprung ein neues Leben begonnen haben. Leute an die man ab und zu denkt und von denen man sich fragt, was wohl aus Ihnen geworden ist. Wo man sich dann kaum halten kann, wenn man sie zufällig irgendwo sieht, sie nicht anzuspringen. Dann sprudelt es nur so, der Bauch vergießt Glückshormone… es knistert. Man hat tatsächlich gute Gespräche, lacht, freut sich, will sich gar nicht losreißen, verschiebt den nächsten Termin ein paar Minuten.
Aber vielleicht ist man diesem Fall selbst Opfer der vorgetäuschen Höflichkeit?
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