Wie Kinder einkaufen ist eine Frage von Gewohnheit.
Manchmal frage ich mich, wer beim einkaufen das sagen hat: Ich? Dörte? Oder die Werbeindustrie?
Die Kinderlebensmittelindustrie lebt von Menschen, in der Regel Eltern, die sich einerseits, ein respektvolles Miteinander mit ihren Kindern wünschen, bei dem auch die kleinen Mitentscheiden dürfen. Andererseits von denen, die nach einem langen Arbeitstag zu erschöpft sind um dagegen anzukämpfen.
Die Werbepsychologen (das ist nicht erfunden) machen einen verdammt guten Job. Sie analysieren punktgenau welche Sehnsüchte ein Kind hat, die sich mit den wunden Punkten der Eltern decken.
Die Süßwaren an den Supermarkt-Kassen sind extra entwickelt für den sogenannten „Quengelmarkt“. Der Sinn besteht einzig und allein darin, Kinder zum quengeln zu bringen und Eltern zum kaufen. „70 Milliarden Euro werden jedes Jahr so erbettelt“ – schätzt der Experte Tobias Effertz.
Süßigkeiten an Kassenschlangen: sie sind ein ernst ZUNEHMENDER Markt (doppeldeutig gesagt und gemeint).
Der Joghurt mit Biene Maya und Co kostet extra. Kleine Kinder lieben es, wenn sie bekannten Figuren aus Film und Büchern in der Realität begegnen.
Kinder müssen vor dieser manipulativen Werbung geschützt werden. Alleine wenn ich mir ansehe, wie viele Kinder schon in Kleinkindalter an Übergewicht leiden… es ist einfach nur schrecklich! Denn natürlich ist es NUR Junkfood, welches mit den „Idolen“ der Kinder wirbt.
Nur was hilft? Die Branche weist jegliche Schuld von sich und macht die Eltern verantwortlich. Natürliche haben WIR das letzte Wort. Aber welchen Ton ich anschlagen muss und wie oft, das ist ganz alleine IHRE Schuld. „Nein.“ das ist das Zauberwort. An jedem Tag, an dem ich mit Kind einkaufen gehe. „Nein.“ an jeder Kassenschlange. Egal wie laut das Gebrüll ist. Egal wie genervt alle in der Schlange sind. Egal wie lange das Kind auf dem Boden bockt. Nein, nein und nochmals nein. Nein zum Übergewicht unserer Kinder. Nein zur Fehlernährung.
Also: Das Gezicke und Gequengel ertragen. Die Tränen wegwischen, aber konsequent bleiben. Süßes gibt es zum Geburtstag und an Feiertagen – und diese kaufen die Eltern dann bestenfalls ohne Kinder ein und verstauen sie dann sicher Zuhause.
Bestenfalls an die süßwarenfreie Kasse gehen. Wenn es keine gibt? Mehrere Beschwerden an die Supermarkt-Kette senden – die wollen sich ihre Kunden auch nicht vergraulen. Supermärkte gibt es zum glück fast flächendeckend. Und wer da nicht mitzieht, wird eben nicht von mir besucht. Oder in Zukunft nicht mehr mit Kind besucht.
Also: Nicht den Riegel ins Kind schieben, damit es ruhig ist sondern der ganzen Sache einen Riegel vorschieben! Natürlich will das Kind mit einkaufen. Aber es soll lieber die Paprika suchen gehen oder das Müsli. Durchhalten… maximal nach 30x einkaufen und Stress – sollte das Schlimmste überwunden sein.
Alternativ eine Packung Sticker dabei haben mit der das Kind die Lebensmittel selbst mit seinen Helden bekleben darf.
Hab euch ganz doll lieb,
eure WaschbärMAMA
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