Auf dem Kleiderkreisel-Blog habe ich ein paar Worte geschrieben um mein Wesen verständlich zu machen. Da mich dort keiner kennt und noch nie ein Video von mir gesehen hat, musste ich mich mal eben kurz zusammenfassen. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich euch auch vieles noch gar nicht erzählt habe.
Ich könnte ja mal etwas über mich ganz persönlich schreiben 😀 Wenn du bis hier gekommen bist, HALLO ERSTMAL! *grins* Wer sich nicht für mein Inneres interessiert, darf jetzt abschalten.
Mein Name ist Amy, in echt heiße ich anders. Aber ich hasse meinen Namen. Nachdem ich aus der Schule raus bin (Abi – aber wen kratzt das schon), habe ich mich nur noch als Amy vorgestellt. Menschen, die meinen echten Namen kennen sind Familienmitglieder. Freundeskreis, ausgewechselt. Meine Arbeitgeber, haben sich selbst einen anderen Namen gegeben. Das wird einfach so hingenommen. Keiner stellt Fragen.
Ich bin 24 Jahre alt. Online bin ich seit 1999. Mein erster Blog war richtig „billig“ auf beepworld – im Jahr 2000. Er wurde gehackt. 2004 habe ich einen neuen Blog auf myblog.de eröffnet. Der ist aber auch schon veraltet. Seit letztem blogge ich auf WordPress. Bombastisch!
Das Leben ist bunt und macht Spaß. Mir zumindest. Ich war schon viel und wollte noch viel mehr werden. Ich habe prinzipiell ja gesagt und dadurch viel erlebt. Die Bands in denen ich gesungen habe, kann ich gerade mal so zählen. Die Fotoshootings bekomme ich nicht mehr zusammen. Aufträge in anderen Ländern und Städten. Aufregende Menschen, verrückte Begegnungen, gutes Essen. Alles schon erlebt, alles schon gehabt. Nicht zu viel, nicht zu wenig.
Seit meinem 11ten Lebensjahr esse ich kein Fleisch mehr. Einige Jahre habe ich in Ausland verbracht. Davor war ich Mobbingopfer und Außenseiter. Im Ausland, war es anders. Weil ich ja woanders herkam, wurde ich plötzlich „interessant“. Daher bekam ich wohl Selbstbewusstsein. Jedenfalls hat das Ausland mein Leben verändert.
Meine Eltern haben sich getrennt. Oder ich meine Eltern? Mein Vater hatte eine Neue. Das hab ich raus gefunden, weil er sein Emailfach offen gelassen hat. Pech. Oder auch Glück. Dann ging es ab zurück nach Deutschland.
Die Zeit bleibt irgendwie stehen, wenn man nicht an einem Ort ist, an dem man vorher war. Man erwartet, dass dort alles so ist, wie man es verlassen hat. Aber so ist es nicht. Zumindest war es bei mir nicht so.
Ich war mal ganz doll in einen Typen verliebt. Der mochte mich nie. Ich hab ihm trotzdem geschrieben. Ich war so ein kleiner Stalker. Er war einfach traumhaft. Heute finde ich ihn zum kotzen. Aber leider wäre ich immer noch aufgeregt, wenn ich wüsste, dass ich ihn gleich treffe. Das nervt. Und das ist schon über 10 Jahre her. Ich hab ihn mindestens 6 Jahre nicht mehr gesehen. So etwas bescheuertes.
Es ist für mich undenkbar einen monotonen Job auszuüben. Deswegen mache ich so ziemlich alles, wogegen ich keine massive Abneigung habe. Seit 5 Jahren bin ich Türsteherin im SAGE Club, Berlin. Davor stand dort der bekannte Sven Marquardt, der jetzt die Tür im Berghain macht – ja, darauf bin ich irgendwie stolz. Aber nur an Tagen, wo der Laden aus allen Nähten platzt. Bald darf ich mich Veranstaltungskauffrau nennen, da ich in Ausbildung zu diesem Beruf bin. Wahrscheinlich werde ich von meinem Betrieb übernommen. Ab und zu betätige ich mich als Komparse. Das bringt nicht viel Geld, aber macht Spaß. Weiteres Taschengeld bringt mein YouTube-Kanal… das ist ein Hobby, dass ich betreibe bis ich sterbe. Mein Freund fürs Leben quasi. Echt jetzt!
Jobs die ein absoluter Griff ins Klo waren: Barkeeperin im Last Cathedral ( so ein Grufti-Schuppen im ehemaligen Rammstein-Studio ), Menschen-auf-der-Straße-Anquatscher-um-regelmäßige-Spenden-für-Projekt-XY-zu-erTOTquatschen, Menschen-dazu-bringen-möglichst-viele-Produkte-von-Marke-XY-zu-kaufen…
Der Verschleiß an Szenen in meiner Selbstfindungsphase war enorm. Ich war alles, nur nicht „Norm“. Angefangen hat es bei Metal, ging dann zumindest optisch in Richtung Gothic, ging dann fließend über zu Gothic mit Farben -> Emo und dann kurze Erholung… Dreads. Jetzt… Jetzt tendiere ich zu einem chilligen Dauerschwarz-Schlabberlock, mit Emo-Makeup *haha* Das klingt merkwürdig, könnte aber hinkommen.
Seit 2012 bin ich Mama und musste natürlich einen Gang zurück schalten. Leider fällt mir das manchmal schwer, in meinem unternehmungs- und wandlungslustigem Wesen. Aber… ich hab das niedlichste Kind der Welt. JA wirklich *gg* Sie nun der größte Teil in meinem Leben.
Manchmal hab ich das Gefühl, meine Gedankensprünge sind nicht nachvollziehbar. Ich hoffe insgeheim, dass mein näherer Umkreis mitspringen kann. Aber die Realität sieht nicht immer so gelenkig aus. Ab und zu fühle ich mich dann reif für die Klapse. Geschrieben muss das ganze noch merkwürdiger herüber kommen… auch Wurst. Käse mein ich!
Wenn ich morgens aufstehe, ist mein erster Gang zur Wage und dann zum Spiegel. Je nachdem was die Wage sagt, sieht das Spiegelbild auch. Wenn ich bis 60KG wiege, fühle ich mich gut. Wenn es über 60KG sind, bewahre man mich vor meinen Gedanken. An diesen Tagen bin ich froh, dass es wahrscheinlich keinen gibt, der Gedanken lesen kann. Aber meine Gedanken wären in diesem Fall auch nicht anders, als die von den meisten anderen Frauen.
Ich erkenne einen Drogendeal mit Leichtigkeit. Der typische Checker-Handschlag. Der Gang, die Körperhaltung, die kontrollierenden Blicke, die kurze „zufällige“ Begegnung. Mich macht es manchmal extrem traurig, dass ich das mehrmals täglich sehe und ich nicht bei der Drogenfahndung gelandet bin. Es ist in meinen Augen so auffällig, aber bei einem „eingespielten“ Team, dennoch unsichtbar für ein ungeübtes Auge.
Leute beobachten macht mir Spaß (offensichtlicher Gedankensprung?!). U-Bahn & S-Bahnfahren finde ich super. Oft frage ich mich, was wohl in den Köpfen der anderen Menschen vorgeht und versuche Ihre Mienen zu deuten. Ein Gesichtsausdruck in einem unbeobachteten Moment kann ganz schön verräterisch sein.
So, jetzt werden meine Finger müde und mein Gehirn ist abgelenkt.
Ich hoffe es war erträglich.
Gruß,
Amy
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