Stress bei Kindern – Bepanthen

Bepanthen Studie – Stress bei Kindern

Eine Gesprächsrunde am Morgen, zur Studie „Stress bei Kindern“ von der Bepanthen Kinderförderung. Es war schon eine Herausforderung für mich, pünktlich um 9:30 Uhr irgendwo zu sein. Normalerweise schaffe es gerade halbwegs pünktlich zum letzten Abgabezeitpunkt in die Kita. Und jedes Mal frage ich mich, wie es wohl sein wird, wenn die Schule beginnt. Was bereits nächstes Jahr ist. Nun gut… so viel zu Stress 😀

Auf dem Weg durch Wedding war mir bei der Gegend etwas mulmig. Genau vor dem Eingang diese Baustelle. Kräne reißen ein altes Gemäuer ein. Laut, staubig, grau, trist. Sogar etwas deprimierend. Der erste Eindruck war dadurch etwas erdrückend.

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Fabrik 23 in Wedding / Nähe S-Bhf Humboldthain. Alte Fabrik, großes Loft. Fabelhafte alte Dielen, nettes Buffett in kleinen Schälchen, teils vegan – für alle die es interessiert. Original erhaltene Schriftzüge aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts. Kinder mitbringen erwünscht. Grüne Pflanzen an Backsteinen und rustikalen Wänden.

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Ein paar bekannte Gesichter der Eltern-Blog-Szene (SuperMum, Elfenkind, nullpunktzwo…) mit 6 Babys. Am Experten-Tisch ein bekanntes Gesicht aus dem Fernsehen: „Die super Nanny“ – Katja Saalfrank, Diplom-Pädagogin, ist seit 2013 Schirmherrin der Bepanthen-Kinderförderung und Prof. Dr. Holger Ziegler, leitet die Sozialforschung der Bepanthen-Kinderförderung.

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Themen der Studie: Stress bei Kindern

# Eigene Unzufriedenheit lässt Eltern hohen Druck aufbauen
# Erwartungen in Hinblick auf schulische Leistungen sowie eine Sinnvolle Gestaltung der Freizeit variiert je nach gesellschaftlich-wirtschafticher Lage der Familie
# Jedes fünfte Kind hat mehr als die Hälfte der Woche feste Freizeit-Termine
# Jedes vierte Kind wird von den Eltern bei der Wahl der Freizeitaktivität beeinflusst
# Jede dritte Familie ist sich unsicher, wie die optimale Freizeitgestaltung des Kindes aussehen sollte

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Aussagen von 1100 Kindern und fast soviel Eltern wurden einbezogen. Rund 20% der Kinder im Alter der 6-16Jährigen in Deutschland „leiden“ unter hohem Stress. Dazu zählt: Wenig Möglichkeiten die eigene Freizeit selbst zu gestalten und Angst, die Eltern zu enttäuschen.

Die Studie zeigt, dass die 75% der Eltern aus wirtschaftliche „schwachen“ Verhältnissen möchten, dass ihr Kind sich in der Schule anstrengt, zu den besseren gehört um später Erfolgreich zu sein. Der Druck ist dementsprechend hoch. Fast 50% greifen zu „Belohnungen“ um zu motivieren. Die meisten Kinder aus diesen Familien sind gestresst. 

Besser gestellt Familien hingegen benutzen idR kein Belohnungssystem. Sie sehen es natürlich auch gern, wenn ihre Kinde gut in der Schule sind, erachten dies allerdings nicht als besonders wichtig.

Auffällig ist, dass Familien mit hohem Einkommen (ca. 3.000€ und aufwärts) weniger wert auf schulische Leistungen legen, dafür mehr auf Persönlichkeitsentwicklung.

Auch ein verständliches Ergebnis der Studie: Unsicherheit bei der Wahl der Freizeitaktivität und somit Förderung des Kindes. Daraus resultiert oftmals dass Eltern mehr Freizeitaktivitäten für das Kind planen als notwendig bzw. kindgerecht.

All dies geschieht aus einem Grund: Das tief verwurzelte Bedürfnis, bzw. der Wunsch, dass das eigene Kind es „besser“ hat, als man selbst. Kinder sollen eine möglichst erfolgreiche und gesicherte Zukunft haben. Das hat zur Folge, dass 9 von 10 Familien das eigene Kind nicht reflektieren und somit (unbewusst) zu hohen Erfolgsdruck ausüben.
Wünsche der Experten an die Eltern: Zuhören und das Kind einbeziehen! Sollte es nicht laufen, wie gewünscht, das Kind ermutigen, aber nicht drängen. Symptome wie Zorn, Bauchschmerzen oder Schlaflosigkeit können Anzeichen von Überforderung sein.

Resume:

Kinder brauchen emotionale Sattheit. Nähe, das Gefühl wertvoll sein, Vertrauen in die Eltern und sich selbst. Wie bei Erwachsenen kann Stress auftauchen z.B. Schlafstörungen oder Zorn. Deswegen ist es hilfreich, dass Kinder ihr Umfeld so gestalten dürfen, wie sie es für sich selbst für wünschenswert erachten. Mag heißen: Ihre Lösungsvorstellung, ihre Wünsche berücksichtigen. Bestenfalls keine Vorschläge machen. Damit sie IHREN Weg gehen können. Stressfrei. Ohne die Erwartungen der Eltern.

Kinder werden zu uns, mit den gleichen „Problemen“, weil wir ihnen UNSERE Lösungen für Probleme „aufbrummen“. Dadurch werden sie uns gleich. Können nicht so leicht eigene Wege gehen. Also sollten wir Ihnen Raum geben. Sie aussprechen lassen. Uns von Ihnen anregen lassen. Sie sein lassen, wie sie sind. Sie uns nicht zurecht biegen.

Denn wenn wir Ihnen nicht ein Ohr schenken, werden sie eines Tages Angst davor haben etwas anzusprechen. Sei es die Unzufriedenheit im Chor, die Unlust am Fußball oder der Stress durch unsere Erwartungen an sie. Dann müssen sie eines Tages lügen. Dabei ist ein junger heranwachsender Mensch eigentlich eine Inspiration. Die Liebe und Hilfsbereitschaft sind aufrichtig.

Stress bei Kindern? Muss nicht sein.

Wichtige Info für den Leser: Für diesen Artikel habe ich keine Bezahlung erhalten oder sonstige Vergünstigungen, Geschenke, Gutscheine etc. – Goodybag Inhalt:

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P.S. Auch ein großes Lob an die Kinder-Betreuung von Kikusch.

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