Ist es Erregung öffentlichen Ärgernisses, wenn eine Mutter ihr Baby in der Öffentlichkeit stillt? Ich habe schon oft gehört und gesehen, dass sich Menschen daran stören, wenn ein Baby in der Öffentlichkeit gestillt wird.
Klar, es ist unangenehm hinzusehen. Weil es eine intime Situation ist. Mir persönlich ist es mindestens ebenso unangenehm, wenn mir einer beim essen zu sieht oder andere Menschen essen.
Wenn ich in der Öffentlichkeit essen darf, wieso sollte es ein Baby nicht dürfen?
Kommentare wie: „Können Sie das nicht auf Toilette machen?“
HÄÄÄÄÄÄ!?!?!?! Verarschen? Man kackt auf der Toilette und pisst. Die Bakterien die dort rumfliegen… ernsthaft!?!
Ist das wirklich passiert? Ja.
Kommentare wie: „Schlampe“
Weil ich einem schreienden Baby seine Nahrung gebe? Soll ich es hungern lassen? Soll ich auf Flasche umsteigen, nur weil du irgendein undefinierbares Problem mit Natürlichkeit hast?
Ist das wirklich passiert? Ja.
Dann ist es ja kein Problem, wenn ich jedes Mal wenn im Supermarkt jemand nach der Kuhmilch greift, brülle: „Tierquäler.“ „Ignoranter Mensch!“… das hätte jedenfalls mehr Berechtigung als die oben genannten Einwürfe.
Die Kommentare kamen von männlichen Erdbewohnern.
Ob Männer vergessen haben, dass Brüste für Babys sind und nicht für sie? 🙂
Wir alle hingen mal an Mamas Brüsten und dort haben wir uns geschützt und geborgen gefühlt. Es ist das natürlichste der Welt. Neben atmen, gebären, sterben, essen, schlafen, Stuhlgang, lieben… das sind unsere lebenswichtigen Grundbedürfnisse.
Wann wird es Tabu sein, wenn Männer Oberkörper frei umher laufen? Oder Socken unter Sandalen? Wann wird Tabakkonsum laut ärgernd diskriminiert?
Dezenter: Wenn ich in der Öffentlichkeit stille lege ich ein Tuch über das Kind und den Brustbereich. Trotzdem hilft es nicht gegen böse Zungen.
Ist es Erregung öffentlichen Ärgernisses, wenn eine Mutter ihr Baby in der Öffentlichkeit stillt? Nüchtern betrachtet. Abgesehen davon, dass es eventuell ein seltsames Gefühl ist, hinzusehen?
Stillen: Sobald ein Kind auf der Welt ist, ist es das schöne für eine Mama, ihrem Nachwuchs den Nippel in den Mund zu schieben.
a) Weil das Kind dann ruhig ist.
b) Weil man dann das Kind ganz nah an sich hat.
c) Weil die Milch endlich aus der prallen Brust gesogen wird.
d) Weil das Kind sich dabei ganz doll an einen schmiegt.
e) Weil das Kind danach müde ist.
f) Weil die Brust danach erleichtert ist.
g) Weil das Kind so gut riecht.
h) Weil das Kind dabei so zufrieden guckt.
i) Weil es einander näher bringt.
j) Weil das Kind danach satt ist.
Ich kann nur für mich sprechen. Aber sobald das Kind da war, war es mir egal, wer gerade mit mir im Raum war. Ich mochte mich selbst gesellschaftlich nicht ausgrenzen, nur weil es gerade Zeit war zu stillen.
Sobald ein Baby da ist, ist Brust nicht mehr die gleich Brust wie vorher. Sie hat einen höheren Zweck. Den erotischen Punkt hatte sie in der Stillzeit verloren (zumindest Tagsüber). Zumindest für die beiden Parteien, die davon betroffen waren. Und alles andere zählt auch nicht. Man muss sich um seinen eigenen „Scheiß“ kümmern.
Das gilt ja so ziemlich oft: Kann sich bitte jeder um seine eigenen Probleme kümmern, statt sich und anderen welche zu machen?
So, danke fürs lesen. Von der Seele zu einem Blog schreiben tut gut.
Fühlt euch gedrückt. Bleibt offen!
WaschbärMAMA Amy
Liebe Grüße aus Berlin
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