Das Kikaninchen rettet mir manchmal den Tag, den Abend… einfach nur ein paar kostbare Minuten die wichtig sind, um sich zu erden.
6:13 Uhr – das Kind fängt an zu quängeln.
6:14 Uhr – ist das Kind auf mir, mit mir im Bett.
Das ist dem Kind aber nicht so lieb, das will sofort Frühstück und Tee – immerhin hat sie ja durchgeschlafen und mich nicht genervt. Verdient hat sie es. Nur die Mama, die war bis 1 Uhr wach und hat die neu entdeckte Serie: Wilfred geguckt und konnte einfach nicht aufhören.
Aber das Kind will nicht vom Arm und so kann Mama kein Frühstück machen. Auf ohrenbetäubendes Schreien hat Mama jetzt keine Lust: Kikaninchen.
Ich kenne alle Folgen auswendig. Das Kind noch nicht. Dem Kind ist es auch egal, wenn wir die selbe Sendung auf Dauerschleife gucken. Großartig.
Während das Kind auf ihrem Kinderstuhl den Lieder lauscht, dazu wippt und nach plappert, schaffe ich es gerade so mit der Brotmaschine eine Scheibe abzuschneiden, ohne einen Finger zu verlieren. Das Wasser kocht für Koffein und Teein. Braves Wasser.
Schmiere etwas Margarine und dann Tartex oder Marmelade aufs Brot. Viele kleine Mundgerecht Häppchen und eine halbe Banane, eine Hand voll halbierter Weintrauben, 1/4 Apfel… das alles mit geschlossenen Augen. Der Tee dürfte auch genug gezogen sein. Nun ein großen Schluck kaltes Wasser oben drauf, abschmecken… dem Kind vorsetzen. Dann leg ich mich auf die Couch und döse noch einmal 2-3x 30 Minuten oder wie lange eine Kikaninchenfolge eben dauert.
7:45 Uhr aus dem Bett quälen. Aber sichtlich wacher, da noch kleine Schläfchen dazwischen waren. Der Tag beginnt. Schnell das Kind fertig machen, damit ich es zur KiTa bringen kann. Um 8:30 Uhr gibt es ein zweites Frühstück in gemütlicher Runde – ohne mich.
8:30-9:30 Konto nach neuen Geldeingängen checken, Zusammenlegen/Kleben/Verpacken/Eintüten, Versandmarken beschriften, Briefmarken kleben… alles zusammen verstauen und dann ab zur Post. Bestenfalls noch vor Arbeit oder Schule, damit ich die Päckchen nicht den ganzen Tag mit mir herum tragen muss. Kleiderkreisel, Ebay & Dawanda… die retten mir gerade echt den Arsch.
Ja und dann beginnt eben der Arbeitstag oder der Schultag. Ein paar Stunden ohne Kind. Aber so faulenzen ist auch nicht angesagt. Wenn der Arbeits- bzw. Schultag rum sind muss das Kind abgeholt werden – die Hausaufgaben erledigt werden, die Hausarbeiten ebenso, ein Blog will gefüttert werden, weitere Anfragen werden beantwortet, Videos wollen geschnitten oder gedreht werden, Körper freut sich auf Zuwendung und Pflege, der Kopf mag etwas lesen oder Musik hören und irgendwann schlafen. Und dann ist der Tag rum. Und die Nacht nur 6 Stunden kurz. Das halte ich jetzt schon seit über einem Jahr durch. So 10 Stunden schlafen, gibt es zur Zeit nicht.
Aber es gibt das Kikaninchen 🙂 Danke dafür. Denn alles andere mag das Kind nicht. Was haben unsere Eltern nur in diesem Alter mit uns gemacht?
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