Bauanleitungen für die Herstellung von Bomben aus frei verfügbaren Haushaltsmitteln und alltäglichen Gebrauchsgegenständen, Verschlüsselungstechniken, Vorgehen beim Ausspähen von Anschlagszielen, Listen möglicher Zielpersonen… das alles in einer Zeitschrift mit zentrale Bedeutung für Bereitschaft zum Märtyrertod. Klingt nach einem schlechten Film? Grausame Realität, die einem eiskalt den Rücken runter und wieder hoch läuft!
Lobberichte über die letzten Anschläge und deren Auswirkung, Zitate unterschiedlichster Persönlichkeiten, potenziellen Kämpfer berichten wie der vermeintliche Alltag im Trainingslager aussieht und was ihn im Kampf erwartet… es wird dazu geraten „kleinere Anschläge mit weniger Attentätern und geringerer Vorbereitungszeit bei gleichzeitiger steigender Häufigkeit der Angriffe“ durchzuführen. Es wird berichtet, wie verschickte Sprengsätze durch sämtliche Sicherheitskontrollen rasseln und darüber aufgeklärt, in welchen Ländern sich Schwachpunkte befinden. „Insgesamt folgt diese Argumentation der Autoren der klassischen Logik der Ermattungsstrategie: Der Feind soll durch anhaltende Kosten und Verluste soweit in seiner Widerstandskraft geschwächt werden, bis er zusammenbricht.“ – die „Strategie der 100 Schnitte“.
Das Sahnehäubchen ist meiner Meinung, dass es das Inspire (so heißt das Magazin mit der Zielgruppe: Muslimische Diaspora) auf Englisch veröffentlicht wird und kostenlos im Internet herunterzuladen ist.
Alleine der Titel Inspire, lässt mich mental kotzen. Meine Mundwinkel vesteinern sich beim Lesen des Artikels Dschihadistische Nachwuchswerbung 2.0. Ich wage nicht mit der Wimper zu zucken. Im ersten Moment dachte ich, dass das alles ein schlechter Scherz ist. Im zweiten Moment wurde mir bewusst, dass ich schon öfter von ähnlichen Mobilisierungsversuchen gelesen und gehört habe. In manchen Dörfern gehört das zum guten Ton der Schule, schon Grundschüler mit dem Wunsch zur Bereitschaft zum Märtyrertod zu füttern und Märtyrer zu feiern. Immerhin erhält die Familie des Attentäter eine saftige Prämie… zumindest für ihre Verhältnisse.
Eine Relation zu diesem Denken und handeln herzustellen fällt mir äußerst schwer. Ich frage mich kontinuierlich, was da schief gelaufen ist. Warum wir nicht 1.000.000.000 Liter LSD über die Erde kippen können. Alle mal für einen Tag drauf sein und uns danach liebevoll in die Arme schließen – die Atombomben begraben, die Grenzen öffnen und akzeptieren, dass uns der Tod alle gleich macht. Was soll das Freund-Feind-Denken? Wieso nach einem Grund zum streiten suchen? Ich hasse diese Ablenkung vom Wesentlichen. Ich hasse diese Bugs in der Matrix!
P.S. Ob mich das Inspire-Magazin aufgrund von Urheberrechtsverletzung anzeigen könnte? Sicherlich habe ich mich mit dem Besuchen der Inspire-Webseite und dem Herunterladen des Magazins auch auf irgendeine Beobachtungsliste verfrachtet… aber 20 Seiten pure Gewaltverherrlichung und abartiger Bilder wollte ich mir einfach nicht entgehen lassen. Das ist mein Kopfporno für eine bessere Welt.
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